Auf Einladung der Osteroder SPD fand kürzlich eine offene Videokonferenz statt, in der es um die Möglichkeit der Errichtung eines Mountainbike-Trailparks im Osteroder Stadtwald ging.

Hierbei handelt es sich um Mountainbike-Strecken mit unterschiedlichen fahrerischen Schwierigkeitsgraden, wobei kein Lift zum Transport bergauf benötigt wird. Die Initiative ging von einigen TRG-Schülern um Marius Wittig aus, die sich bereits sehr viele Gedanken um Streckenführung, Sicherheit und Naturschutz gemacht hatten.

Zu Beginn der Videokonferenz skizzierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Jörg Hüddersen kurz die Lage des Osteroder Stadtwaldes, bei dem es nach verheerenden Waldschäden der letzten Jahre zu einem Totalverlust der Fichte aufgrund von Trockenheit und Borkenkäferbefall gekommen ist. Hier gehe es nun darum, die
Anforderungen von Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz mit den gestiegenen Bedürfnissen nach Naherholung neu in Einklang zu bringen, so Hüddersen.

Marius Wittig stellte dann das Konzept der Osteroder Schüler vor. Diese wünschen sich ein Streckennetz zwischen Eipenke und Ackerfastweg-Stern. Dieses Areal sei sowohl für Nutzer wie auch für eventuell benötigte Rettungskräfte durch die geteerte Forst-straße und die vorhandenen Rückewege gut erreichbar. Es sollen dort Trails in ver-schiedenen Schwierigkeitsgraden für alle Altersgruppen entstehen. Überall dort, wo Wanderwege gekreuzt werden, sollen Bremsschikanen den Mountainbikern den Schwung nehmen, bevor sie auf die Wanderwege einbiegen. Schilder für Wanderer sollen zudem auf die Kreuzung hinweisen. Auch sonst glänzte das Konzept der
Schüler mit durchdachten Details: So sollen sog. Chicken Lines Umfahrungen für Streckenabschnitte bilden, die technisch für den einen oder anderen Fahrer zu anspruchsvoll sind. Eine Helmpflicht und ggf. weitere Sicherheitsvorschriften sollen dafür sorgen, dass Stürze nicht zu schweren Verletzungen führen. Auch an die
naturschutzrechtlichen Vorschriften hatten die 15-Jährigen gedacht. So liegt das angepeilte Gebiet weder im Wasserschutzgebiet der Sösetalsperre noch in einem FFH-, Natur- oder Natura 2000-Gebiet. Die Schüler hatten auch verschiedene Studien herangezogen, die sich mit der Vereinbarkeit von Natur und Mountainbiker beschäftigen und keine nachhaltige Beeinträchtigung des Wildes oder ökologische
Schäden nachweisen konnten.

SPD
Blick in den Osteroder Stadtwald.

In der nachfolgenden Diskussion mit den rund 45 Teilnehmer/-innen der Video-konferenz wurde das Konzept für seine Qualität gelobt. Es zeigte sich, dass ein großes Interesse besteht, auf legalen Wegen Mountainbike zu fahren. Seitens der Forst wurden allerdings Bedenken geäußert, dass die für den Aufwuchs des nachwach-senden Waldes notwendige verstärkte Bejagung des Wildes nicht so einfach mit der vorgeschlagenen Lage des Trailparks vereinbar sei. Dementsprechend gab es eine Diskussion über alternative Standorte. Hier schlug Stadtförster Rudolf Buff einen renaturierten Steinbruch bei Oberhütte vor, der ebenfalls zur Stadtforst gehört.

Einige der Teilnehmer der Videokonferenz hatten bereits Erfahrungen mit der Errichtung von Trailparks und verfügten über Kontakte in die Szene. Sie und andere boten ihre Mithilfe bei der Umsetzung an. Marius Wittig mahnte in diesem Zusam-menhang etwas zur Eile: Sein Abitur sei bereits in drei Jahren und bevor er Osterode zum Studium verlässt würde er gern noch die eine oder andere Runde im Trailpark drehen. Zwischenzeitlich wurde von der SPD ein weiterer Termin vereinbart, bei dem eine AG Trailpark ihre Arbeit aufnehmen soll. Dieser soll am Mittwoch, 09. März um 18:00 Uhr im Osteroder Rathaus stattfinden. Auch Bürgermeister Jens Augat hat
seine Teilnahme hierzu bereits zugesagt. Die AG ist offen für alle Bürgerinnen und Bürger, die an der Realisierung mitarbeiten wollen.

Es wird um Anmeldung unter ratsfraktion@spd-osterode.de gebeten!