Die SPD-Ratsfraktion befürwortet die von der Stadtverwaltung vorgelegte Veränderungssperre für zwei Flächen auf dem Ührder Berg, auf denen insgesamt acht Windkraftanlagen mit einer Höhe von 240m errichtet werden sollen.

Die SPD-Ratsmitglieder sehen an dem geplanten Standort erhebliche Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger unterhalb der Gipsberge und im Sösetal sowie einen Zielkonflikt mit dem Natur- und Landschaftsschutz. Als der Flächennutzungsplan vor rund 20 Jahren aufgestellt wurde, hat noch niemand an Windkraftanlagen von über 200m Höhe gedacht. Die bereits vorhandene Anlage hat eine Höhe von unter 100m und ist bereits deutlich über der Kante des Gipsbruchs sichtbar. Daher muss zunächst einmal geklärt werden, welche maximale Höhe an der Abbruchkante des Gipsabbaus noch verträglich mit dem Landschaftsschutz ist und die Beeinträchtigung der Anlieger in LaPeKa und im Sösetal möglichst klein hält.

„Wer den Klimawandel bekämpfen will, muss auch Windkraftanlagen dulden. Es gibt aber bessere Standorte als an einer windschwachen Steilkante direkt oberhalb der Ortslage, die die riesigen Anlagen optisch noch viel höher erscheinen lässt“, begründet der Fraktionsvorsitzende Jörg Hüddersen die Haltung seiner Fraktion. Die geplante Veränderungssperre würde das weitere Genehmigungsverfahren zeitweilig auf Eis legen. Diese Zeit soll genutzt werden, um einen Bebauungsplan aufzustellen, der eine Maximalhöhe für Windkraftanlagen an diesem Standort vorschreibt.

Damit zieht die Stadt Osterode das schärfste Schwert, das sie baurechtlich hat. Alle anderen Genehmigungen liegen bei übergeordneten Behörden, die Stadt kann den Bau also nicht gänzlich verhindern oder die maximale Höhe von vornherein so niedrig ansetzen, dass eine Windkraftanlage unrentabel wird. Die SPD-Fraktion im Rat will aber den Bedenken der Bürgerinnen und Bürger Rechnung tragen, soweit das rechtlich möglich ist. Ein weiteres Problem für die SPD-Fraktion sind die Versprechen des Projektierers von Helmolt, die er in Bezug auf die Abschaltung der Windräder bei zu langer Beschattung und zum Schutz des Rotmilans gemacht hat. „Diese sind aus unserer Sicht unrealistisch, zumal sie am Ende nicht von von Helmolt, der die Anlagen lediglich plant, sondern von einem Investor eingehalten und bezahlt werden müssen.“, so Hüddersen.