Die heutige Ratssitzung stellte die Weichen dafür, dass unsere Schachtrupp Villa eine Zukunft bekommt. Es wird aber nicht bloß ein einfacher Umzug der bisherigen Stadtbibliothek an einen neuen Ort stattfinden. Die Bibliothek wird das Herz eines lebendigen Kulturzentrums für alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.

Jörg Hüddersen nimmt Stellung zum Antrag

Wie eine Bibliothek der Zukunft aussieht ist eine Frage, die auch Fachleute nicht so einfach beantworten können. Dass sie mehr als ein reiner Buchausleihbetrieb ist, ist bereits heute klar. Die Frage, wie eine Bibliothek Literatur und Wissen auch zukünftig für breite Bevölkerungsschichten erschließen kann, muss beantwortet werden. Dazu gehört mehr als das Vorhalten der richtigen Bücher, seien es klassisch gedruckte oder moderne Ebooks. Daher hat sich die Osteroder Stadtbibliothek mit einem Transformationsprojekt auf den Weg gemacht, um neue Konzepte zu finden. Am Ende wird eine neue Bibliothek entstehen, die aber auch andere Anforderungen an ihre Räumlichkeiten stellt als die aktuelle.

Parallel zur Weiterentwicklung der Bibliothek beginnt derzeit die Sanierung der historischen Schachtruppvilla, die im „goldenen Dreieck“ von Gymnasium, BBS I und BBS II liegt. Hierfür bedarf es eines Nutzungskonzepts, das nach Möglichkeit bereits in die Sanierungsarbeiten eingeflochten wird. Was liegt da also näher als die Schachtruppvilla als neues Zuhause der transformierten Bibliothek auszubauen? Hinzu kommt, dass es wesentlich leichter sein wird, für den jetzigen Bibliotheksstandort eine Nachnutzung zu finden als für die Schachtruppvilla: es gibt erste Ideen, dort wieder Wohnungen mit gehobenem Qualitätsstandard einzubauen. Dieses Wohnungssegment fehlt in der Innenstadt und die großen Räume der Bibliothek lassen sich leicht wieder in einzelne Wohnräume unterteilen.

Rat
Der Rat stimmt einstimmig zu

Erste Prüfungen durch die Büchereizentrale Niedersachsen und den auf Bibliotheken spezialisierten holländischen Innenarchitekten Aat Voss haben eine grundsätzliche Eignung ergeben der Schachtruppvilla ergeben, gleichzeitig aber auch einen Bedarf an Weiterbildung und Aufstockung des Personals deutlich gemacht. Dies bestätigten die Bibliotheksmitarbeiterinnen bei einem Vor-Ort-Termin in der Bibliothek, zu dem die SPD-Fraktion auch die anderen im Rat vertretenen Fraktionen eingeladen hat. Dort waren sich alle Anwesenden einig, dass es unbedingt darauf ankomme, die Mitarbeiterinnen mitzunehmen, da der Erfolg des Vorhabens ganz entscheidend von ihrem Engagement abhängt.

Mit dem Beschluss, die Sanierung der Schachtruppvilla auf eine spätere Nutzung als Bibliothek auszurichten, macht der Rat nun den Weg frei, entsprechende Konzepte in der Bibliothek zu entwickeln und in 2-3 Jahren, wenn die Schachtruppvilla fertig saniert ist, umzusetzen. Mit dem im 1. Obergeschoss gelegenen blauen Saal, der als Veranstaltungsraum genutzt werden soll, entsteht so ein Kulturzentrum in bester Lage, das Vorbild für die Bibliotheken anderer Kommunen sein kann.