Der Zustand der Friedrich-Ebert-Straße mit dem darunter verlaufenden Gewölbe des Lerbachs ist neben der Ruine des alten Schützenhauses das derzeit größte Problem in Lerbach. Während es beim Breitbandausbau vorangeht und der Naturerlebnispark mit guten Besucherzahlen aufwarten kann, gestalten sich die weitere Sanierung der Straße und der Abriss des alten Schützenhauses schwierig.

Ortsbürgermeister Frank Koch konnte die aktuellen Probleme auf kleinem Raum in Oberlerbach präsentieren: das alte Schützenhaus droht in den nächsten Jahren endgültig in sich zusammenzufallen. Problematisch ist dann nicht nur der Schandfleck mitten im Ort sondern auch der Fortbestand der Schützenstube, die sich eine 8m hohe Mauer mit dem abgängigen alten Schützenhaus teilt. Leider weiß niemand ganz genau, was sich noch an Altlasten in dem inzwischen nicht mehr betretbaren Gebäude befindet und so wäre ein Abriss mit großen finanziellen Risiken verbunden. Ein neuer Eigentümer müsste das Gebäude aber aus Sicherheitsgründen sofort abbrechen und daher ist es bislang nicht zu einem Verkauf der Immobilie gekommen. Derzeit ist ein Insolvenz-Nachlassverwalter zuständig, der aber aufgrund der Insolvenz der ehemaligen Eigentümer keine finanzielle Masse hat, um dort etwas zu sichern oder gar abzureißen.

Das zweite große Problem befindet sich in unmittelbarer Nähe: die Friedrich-Ebert-Straße. Diese wurde zwar auf einigen Abschnitten mit einer neuen Deckschicht überzogen. Im Unterbau der Straße fließt aber auf einigen Abschnitten der Lerbach in einem um 1840 erbauten Gewölbe. Das ist reparaturbedürftig und würde eine große Sanierung der Straße mit über 3 Mio. Euro Baukosten erfordern. Da diese Baukosten zumindest in Teilen auf die Anlieger umgelegt werden müssten, ist diese Lösung derzeit in weiter Ferne. Frank Koch machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass man mit der neuen Deckschicht im Grunde genommen zufrieden sei. Leider ist es aber nicht überall möglich, diese neue Deckschicht aufzubringen, da das Gewölbe die Erschütterungen der Baumaßnahme nicht mehr aushalten würde. Koch setzt da auf eine erschütterungsfreie Bauweise, die technisch möglich sei.

Den Abschluss des Rundgangs bildete eine lockere Diskussionsrunde im Naturerlebnispark, wo der Vorsitzende des Fördervereins, Heinz Gärtner, von guten Besucherzahlen berichten konnte. Skeptisch zeigte er sich allerdings in Bezug auf die zu Übernachtungszwecken dienenden Hexenhäuser. Diese sehen zwar gut aus, sind aber nicht unbedingt praktisch und geben Anlass zu Zweifeln, dass das verwendete Weichholz die Witterungsbedingungen in Lerbach lange Jahre hält.