Auf die Spuren der alten Römer begab sich die SPD-Abteilung Osterode am 30. Mai. Ziel war das Harzhorn in der Gemeinde Kalefeld.

Vor mehr als 1700 Jahren kämpften römische Soldaten im Vorharz gegen eine unbekannte Anzahl von Germanen, die wohl versucht hatten, den Legionärs-Tross zu überfallen, um Beute zu machen. Hieraus entwickelte sich eine blutige Schlacht, die aber über die Jahrhunderte hinweg wieder in Vergessenheit geriet.

Licht in das Dunkel der Geschichte brachten zwei Hobby-Archäologen im Jahr 2000. Auf der Suche nach einer mittelalterlichen Burg entdeckten sie am Harzhorn mit ihren Sonden Metallgegenstände im Boden. Wohl wissend, dass ihr Tun illegal war, behielten sie ihre Funde zunächst für sich. Erst acht Jahre später – das Internet mit all seinen Foren machte es möglich – wurde klar, dass die Funde keineswegs aus dem Mittelalter stammten, sondern viel älter waren. Man identifizierte einen Gegenstand als so genannte römische Hipposandale, einen Vorgänger des uns bekannten Hufeisens.

Glücklicherweise informierten die Sondengänger nun sofort die Northeimer Kreisarchäolgin, die die systematische Ausgrabung veranlasste. Am Ende dieser Arbeiten stand fest: Der Fund am Harzhorn ist eine wissenschaftliche Sensation! In ganz Europa gibt es, abgesehen vom Ort der Varusschlacht im Osnabrücker Land, nichts Vergleichbares.

Die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der SPD-Fahrt besichtigten mit großem Interesse diesen archäologischen Jahrhundertfund. Unter der fachkundigen Führung des Harzhorn-Teams tauchten Groß und Klein in die Zeit der Germanenkriege des Soldatenkaisers Maximinus Thrax ein. Und gerade die jüngeren Teilnehmer konnten Fragen zur Geschichte auch ganz praktisch lösen: Wie bekommt man heraus, wie schwer ein Römerhelm war? Man muss sich nur einen aufsetzen – dann spürt man sein Gewicht.